Die besten Tipps fürs Winterwandern

Die besten Tipps fürs Winterwandern
Wandertouren machen nur im Frühling oder Sommer Spaß? Von wegen! Was ihr bei der Winterwanderung beachten solltet und welche Ausrüstung ihr braucht, erfahrt ihr bei uns.

Tipptopp Winterwandern: So spaziert ihr sicher durchs Winterwunderland

Bäume, die in weiße Mäntel gehüllt sind, zugefrorene Seen und eiskalte, kristallklare Luft – das schreit geradezu nach Winterwandern. Und mit der richtigen Ausrüstung wird’s zum echten Abenteuer. Wir verraten euch, was ihr alles beachten solltet und stellen euch hübsche Winterwanderwege vor. Also, Frau Holle: Schüttel schon mal kräftig deine Betten aus. Hier sind die besten Tipps für das sichere Wandern im Schnee.

Wandern im Winter: Das müsst ihr beachten

Euch hat die Winterwanderlust gepackt und ihr wollt am liebsten gleich los stapfen? Halt, Stopp! Vorher gibt’s noch ein paar Tipps.

1. Obacht! Die Tage werden kürzer

Beim Winterwandern steht euch weniger Tageslicht zur Verfügung – im Dezember und Januar wird es zwischen 16 und 17 Uhr dunkel. Startet eure Wandertour also rechtzeitig, damit euch genug Zeit bleibt. Überlegt im Vorfeld, wie lang ihr inklusive Pausen für die Strecke braucht. Falls ihr euch unsicher seid, wählt zur Not lieber die einfachere Tour. Im Dunkeln solltet ihr nicht wandern. Packt vorsichtshalber aber trotzdem eine Stirnlampe ein – man weiß ja nie.

2. Welche Klamotten für eine Winterwanderung? Macht es wie die Zwiebel!

Im Winter ist es deutlich kälter als im Sommer – logo. Unser Tipp: Im Zwiebellook kleiden und den Luxuskörper in viele dünne Schichten hüllen. Warum? Bei anstrengenden Anstiegen kann es auch bei Minustemperaturen ziemlich heiß werden. Und während einer Verschnaufpause kühlt euer Körper ab – mit unterschiedlichen Kleiderschichten seid ihr auf alle Gegebenheiten vorbereitet.

Je nach Wetterlage könnt ihr mit Thermounterwäsche, einem leichten Fleece-Pulli oder einer Softshell-Jacke und einer wasserdichten Wanderhose beginnen. In euren Rucksack packt ihr dann noch ein Wechselshirt und eine isolierte Jacke – fertig.

3. Verpflegung fürs Winterabenteuer

Auch während einer Winterwanderung müsst ihr darauf achten, stets genug zu trinken. Nehmt eine isolierende Thermoskanne mit – inklusive Heißgetränk versteht sich. Anstrengung und Schweiß in Kombination mit frostigen Temperaturen sind eine fiese Kombi. Ein Schluck Tee wirkt wahre Wunder. Ingwertee ist übrigens optimal, weil die Schärfe den Kreislauf anregt. Müsliriegel, Obst und Studentenfutter versorgen euch mit Energie – yummy!

4. Pausen machen – aber richtig

Klar, unterirdische Temperaturen laden nicht unbedingt zum Verweilen ein. Pausen sind trotzdem ein Muss. Damit ihr nicht so schnell auskühlt, solltet ihr beim Winterwandern mehrere kurze Pausen einlegen. Die nächste Bank ist eingeschneit? Mit isolierten Sitzkissen kein Problem!

5. Was ihr beim Winterspaziergang sonst noch braucht

Ob ihr’s glaubt oder nicht: Die Sonnenbrandgefahr ist im Winter besonders hoch – und die Sonnenstrahlung nimmt mit jedem Höhenmeter zu. Packt also Sonnenbrille und Sonnencreme ein. Da Wegmarkierungen eingeschneit sein könnten, solltet ihr an Karten, Wander-Apps und GPS-Tracker denken – (wander)fertig!

Die Ausrüstung: So geht bei der Winterwanderung nix schief

Einfach losmarschieren. Zu Fuß. Durch die weiße, glitzernde Schneelandschaft. Winterwandern ist so großartig! Noch großartiger wird’s mit praktischen Helfern, die das Wandern im Winter erleichtern. Schaut mal: Mit dieser Montur seid ihr so perfekt ausgerüstet wie ein Schneeleopard.

Mit Gamaschen trocken bleiben

Schnee in den Schuhen ist nervig – die Füße sind feucht und werden dadurch schneller kalt – brrr. Mit Gamaschen passiert das nicht, da eure Beine vor Schnee geschützt sind. Ihr zieht sie einfach über Schuhe und Hose. Klar, eine weit geschnittene Hose, die über eure Wanderschuhe ragt, tuts auch. Trotzdem sind Gamaschen super praktisch.

Schneeschuhe – ja oder nein?

Ob ihr für die Winterwanderung Schneeschuhe braucht, hängt von der Tour und der Schneehöhe ab. Wir finden, für das richtige Winterwander-Flair solltet ihr immer welche im Rucksack haben. Ihr wisst nie, wie die Bedingungen vor Ort sind. Und ohne Schneeschuhe durch tiefen Schnee zu wandern, macht absolut keinen Spaß.

Das Duell: Grödel vs. Steigeisen

Grödel sind die einfache Form von Steigeisen. Sie erleichtern das Gehen auf Eis und gefrorenem Schnee. Das Schöne ist: Sie sind leicht und können unter fast jedem Schuh getragen werden. Wenn ihr also nicht wie wild durch die Gegend schlittern wollt, solltet ihr diese nützlichen Helfer immer im Gepäck haben. Bei alpinen Wanderungen sind eher Steigeisen zu empfehlen – die vorderen Zacken sind verstärkt, sodass ihr auch in steilem Gelände trittsicher seid.

Mit Trekkingstöcken zum Vierbeiner mutieren

Da rauf?! Das ist doch viel zu steil! Tja, mit Trekkingstöcken kein Problem. Sie erleichtern das Wandern im Schnee und sind beim Bergaufgehen mit Schneeschuhen sowieso unverzichtbar. Grundvoraussetzung ist, dass ihr die richtigen Teller nutzt. Teller für die Winterwanderung sind größer als die klassische Variante und versinken somit weniger im Schnee. Achtet beim Kauf der Trekkingstöcke darauf, dass die Teller austauschbar sind – dann seid ihr auch im Winter perfekt ausgestattet. Und jetzt: Mütze aufsetzen, in die Handschuhe schlüpfen und raus in den Schnee!

Auf verschneiten Pfaden: die schönsten Winterwanderwege der Umgebung

Kind läuft mit Eltern bei Winterwanderung durch den Schnee

So… ihr seid jetzt perfekt aufs Winterwandern vorbereitet. Was fehlt noch? Richtig, die passenden Wanderwege. Vorher haben wir aber noch eine kleine Bitte: Checkt immer, wie die Lawinenverhältnisse bestellt sind, bevor ihr zu einer Winterwanderung aufbrecht. Das geht ganz einfach auf der Website des DAV (Deutscher Alpenverein). So, jetzt aber: Ab mit euch ins Winterwunderland.

Schwarzwald: Seerundweg Schluchsee mit Blick auf den Feldberg

Knirschender Schnee unter den Füßen, eisige Luft und ein zugefrorener See – die perfekten Bedingungen für eine Winterwanderung. Wo? Im Hochschwarzwald rund um den Schluchsee! Die neun kilometerlange Tour ist gut ausgeschildert. Ausreichend Plätze, um Pausen einzulegen, gibt’s auch.

Der Winterspaziergang startet am Bahnhof Schluchsee und führt euch über den Seerundweg nach Aha. Unterwegs habt ihr eine fabelhafte Sicht auf den zugefrorenen Schluchsee und die schneebedeckte Landschaft – herrlich! Gönnt euch an der Amalienruhe eine Pause. Auf dem Bellevue-Pavillon könnt ihr den Blick auf die weiße Winterlandschaft genießen. Anschließend geht’s weiter Richtung Aha – mit Sicht auf den verschneiten Feldberg – und von dort aus zurück zum Ausgangspunkt.

Winterwandern im Harz: Auf dem Goetheweg zum Brocken

Der Goetheweg gehört zum Harzer Hexenstieg. Startpunkt der acht kilometerlangen Tour ist am Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus. Ihr folgt dem Abbegraben und wandert am Torfhausmoor entlang. Es geht durch ein Waldstück bis zur Quelle der Ecker. Hier findet ihr eine Schutzhütte mit Rastplatz – Zeit für Snacks!

Es folgt ein langer und steiler Abschnitt – puh! Nachdem ihr eine Höhe von etwa 1030 Metern erreicht habt, verbindet sich der Weg mit der Brockenstraße – und dieser folgt ihr bis zum Gipfel. Packt euch Proviant ein und genießt die tolle Natur! Ihr wollt mehr über den Brocken erfahren? Werft mal einen Blick in unseren „Berge in Deutschland“-Artikel.

Winterspaziergang im Allgäu: Oberrieder Sonnenrunde

Walking in a winter wonderland… das Allgäu ist ein wahres Winterwunderland. Und wir haben den passenden Winterwanderweg für euch. Die Oberrieder Sonnenrunde erstreckt sich über circa acht Kilometer und startet an der Schellenbergstraße in Sonthofen. Ihr wandert durch ein märchenhaftes Waldstück und könnt die Burgruine Fluhenstein besichtigen – leider nur von außen.

Über eine Wiese erreicht ihr den Weiler Walten und habt einen bombastischen Blick ins Tal. Setzt eure Tour nach Unterried fort. Über ein offenes Feld geht’s hoch zur Oberrieder Kapelle – der höchste Punkt eurer Winterwandertour ist erreicht. Genießt das schneebedeckte Bergpanorama! Durch den Oberrieder Tobel geht’s abwärts bis nach Tiefenbach und über Staig zurück zum Ausgangspunkt nach Sonthofen.

Wir wünschen eine aufregende Winterwanderung!

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