Wintercamping: Tipps für chillige Tage im Schnee

Wintercamping: Tipps für chillige Tage im Schnee
Camping im Sommer? Kann jeder! Morgens gleich mit den Füßen im Schnee stehen, und als erster die Skipiste unsicher machen – Wintercamping ist der Stoff, aus dem Abenteuer gemacht sind.

Bei den Schneeflocken schlafen: die besten Tipps für ein grandioses Wintercamping

Ihr seid neugierig, habt aber noch Bedenken? Verstehen wir! Damit euer Winterurlaub im Caravan nicht zum Desaster wird, dreht sich in diesem Artikel alles ums Wintercamping. Außerdem haben wir euch ein paar hübsche Plätze rausgesucht, die fürs Campen im Schnee mehr als perfekt sind. Also: Wintercamping in Deutschland, wir kommen!

Wintercamping-Ausrüstung: Gut vorbereitet ins Schneeabenteuer stürzen

Wintercamping macht Spaß – zumindest, wenn man weiß, was man beachten muss. Kälte und Schnee erfordern etwas mehr Vorbereitung als im Sommer. Mit dieser Checkliste wird euer Camping auch bei niedrigen Temperaturen grandios.

1. Fahrzeug auf den Winter vorbereiten

Mann kratzt Eis von Windschutz-scheibe von Wohnwagen in Vorbereitung zum Wintercamping

Ob Campervan oder Gespann: Beim Wintercamping sind die Anforderungen verschärft. Checkt euer Fahrzeug vor dem Winterurlaub gründlich durch und macht es winterfit. Füllt die Scheibenwaschanlage mit Frostschutzmittel auf, prüft das Motoröl auf Wintertauglichkeit und checkt, ob sich genug Frostschutzmittel im Kühlwasser des Motors befindet.

Ebenfalls wichtig: Damit ihr stets den Durchblick behaltet, solltet ihr die Funktionstüchtigkeit eurer Wischerblätter überprüfen und sie gegebenenfalls austauschen.

2. Fahrspaß im Schnee: Winterreifen aufziehen

Winterreifen für Zugfahrzeug und Campervan sind beim Wintercamping ein Muss. Caravans fallen in Deutschland zwar nicht unter diese Pflicht, nichtsdestotrotz stabilisieren Winterreifen euer Gespann beim Bremsen und in Kurven besser als Sommerreifen. Die Profiltiefe der Bereifung sollte vier, besser noch fünf Millimeter betragen. Und falls es in die Berge geht: Schneeketten nicht vergessen!

3. Nicht vergessen: Batterie, Heizung und Gas sind eure besten Freunde beim Wintercamping

Batterie: Damit es nicht zu unerfreulichen Ausfällen kommt, solltet ihr eure Fahrzeugbatterien prüfen lassen, denn bei niedrigen Temperaturen geben die gerne mal ihren Geist auf. Starterkabel und Abschleppseil nicht vergessen – nur für alle Fälle.

Heizung: Beim Camping im Winter benötigt ihr eine Heizung, die auch bei abgestelltem Fahrzeug funktioniert. Um Frostbeulen zu vermeiden, ist ein Testlauf der Heizung und Warmwasseraufbereitung unerlässlich. Wichtig: Öffnet während der Aufheizphase Schranktüren und Stauklappe, damit sich kein Kondenswasser bildet.

Kein Gas, kein Wintercamping-Spaß: Fürs Campen im Schnee benötigt ihr deutlich mehr Gas zum Kochen und Heizen. Plant pro Tag etwa 3 Kilogramm ein. Wichtig: Die Gasanlage wird im Winter nur mit Propangas betrieben – Butangas ist bei Frost nicht mehr in der Lage, von flüssig auf gasförmig zu wechseln. Einige Wintercampingplätze bieten die Gasversorgung vor Ort an. Klärt das im Vorfeld einfach mal ab.

4. Gummidichtungen: Noch ganz dicht?

Undichte und poröse Gummidichtungen an Türen und Fenstern sind echt nicht schön. Schnappt euch ein Mikrofasertuch, befreit die Dichtungen von Dreck und checkt sie auf ihren Zustand. Ist alles tipptopp, könnt ihr die Dichtungen mit einem silikonhaltigen Pflegemittel einreiben und sie so vor dem Festfrieren bewahren – clever, oder?

5. Campen im Schnee: Den Camper gegen die Kälte rüsten

Damit euch die Heizanlage beim Wintercamping nicht im Stich lässt, solltet ihr ein paar Dinge beachten. Oberstes Gebot: Nasse Kleidung nicht im Fahrzeug trocknen. Die meisten Wintercampingplätze bieten hierfür extra einen Raum an. Außerdem müsst ihr beim Kochen stets das Fenster gekippt lassen, damit sich kein Kondenswasser bildet.

Gegen Kältebrücken und eisige Böden (falls im Camper weder Teppich noch Fußbodenheizung vorhanden) helfen Isomatten und Heizteppiche. Die Fenster könnt ihr ebenfalls mit Thermomatten abschotten, um Wärmeverlust zu vermeiden.

Damit Wassertanks, Wasserleitungen und Pumpe nicht zufrieren, müsst ihr sie frostsicher machen und gegebenenfalls Heizstäbe einbauen. Ist euer Fahrzeug als winterfest deklariert, habt ihr hiermit wahrscheinlich keine Probleme. Sind Tanks und Wasserleitungen nicht isoliert und beheizt, heißt es: nachrüsten oder improvisieren – mit Heizfolien und Heizkabeln beispielsweise.

Last but not least: Regelmäßig Schnee und Eis vom Dach des Campers entfernen, damit der Abluftkamin nicht verstopft. Außerdem solltet ihr mehrmals täglich Stoßlüften – frische Luft erwärmt sich schneller.

6. Beim Ausflug auf den Wintercampingplatz Landstrom nutzen

Beim Camping im Winter solltet ihr regelmäßig an den Strom angeschlossen sein – der Stromverbrauch ist im Winter deutlich höher und die Bordbatterie bringt bei frostigen Temperaturen weniger Leistung.

Versorgt den Camper mit Landstrom, falls der Wintercampingplatz es hergibt. Achtet beim Verlegen des Kabels darauf, dass es nicht festfriert und beim Schneeräumen keinen Schaden nimmt.

7. Was ihr beim Camping im Winter sonst noch braucht

So geht Wintercamping: Camper steht auf Stellplatz im Schnee
  • Neben der üblichen Campingausrüstung braucht ihr fürs Camping im Winter noch Schaufel, Besen und Leiter. Auf den meisten Campingplätzen wird der Schnee nur auf den Hauptwegen geräumt. Für die Parzelle seid ihr zuständig.
  • Um die großen Scheiben von Eis zu befreien, ist ein Eiskratzer mit Teleskopstange ideal.
  • Eine Schuh-Wanne hält den Camper sauber.
  • Ein Vorzelt isoliert das Fahrzeug zusätzlich. Wintervorzelte sind optimal – ihr Dach neigt sich leicht nach vorn, damit der Schnee schneller abrutscht.

Kuschelige Decken und warme Kleidung habt ihr an Bord? Dann kann der Wintercamping-Spaß beginnen!

So findet ihr den richtigen Wintercampingplatz

Die Lage des Campingplatzes ist beim Winterurlaub im Caravan selbstverständlich genauso wichtig. Hier entscheidet ihr! Campingplätze in den Alpenregionen sind besonders beliebt. Auch der Schwarzwald oder der Harz sind fürs Camping im Winter ideal. Informiert euch im Vorfeld, welche Campingplätze in der Wintersaison geöffnet haben – nicht jeder Platz bietet automatisch Wintercamping an. Und reserviert rechtzeitig, denn schön gelegene Campingplätze sind ratzfatz ausgebucht.

Ihr könnt euch nicht entscheiden? Kein Problem, wir zeigen euch, in welchen Regionen euer Winterurlaub im Caravan zum Highlight wird. Wintercampingplatz-Tipps gibt’s selbstverständlich dazu. Also: Winterausflug auf den Campingplatz in 3, 2, 1 …

Harz: der Himmel auf Erden für Wintersportler

Wanderer auf Gipfel mit Ausblick

Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge ist fürs Wintercamping ideal. Ein Spaziergang durch die verschneite Stadt mit ihren hübschen Fachwerkhäusern und der Anblick der Brockenbahn, die durch die weiß-betupfte Landschaft zum Brocken hinauf gondelt – das müsst ihr erleben! Außerdem ist der Harz ein Paradies für Wintersport. Skipisten, Rodelberge, Natureislaufbahnen – hier geht alles. Wie wär’s mit einer Winterwanderung? Unser Artikel übers Winterwandern gibt euch die nötige Inspiration.

Wintercampingplatz-Tipp: Wanderwege direkt am Campingplatz und ein Skilift, der nur vier Kilometer entfernt ist? Auf zum Campingplatz im Waldwinkel.

Schwarzwald: Wintercamping à la Weihnachtspostkarte

Mit Schnee bedeckte Hügel und Wälder, bunte Fachwerkhäuser – wir lieben den Schwarzwald! Im Winter sieht‘s hier aus wie im Winterwunderland – und das erkundet ihr am besten zu Fuß. Im Hochschwarzwald warten mehr als 550 Kilometer Winterwanderwege auf euch. Klappert mit dem Camper die Highlights wie Titisee oder die Triberger Wasserfälle ab. Skifahren, Schlittschuhlaufen und Rodeln sind selbstverständlich auch kein Problem. Überzeugt? Dann auf zum nächsten Campingplatz.

Wintercampingplatz-Tipp: Camping Bankenhof ist wenige Meter vom Titisee entfernt. Der Platz verfügt über eigene Langlaufloipen und einen Rodelhang – schaut’s euch an.

Allgäu: Von der Panoramastraße zur Skipiste

Wintercamping in Südbayern? Super Idee! In der hübschen Bergwelt geht einiges. Bestaunt bei einer Winterwanderung durch die Breitachklamm funkelnde Eiszapfen und zugefrorene Wasserfälle. Ihr braucht den Extrakick an Winterzauber? Dann auf zum Schloss Neuschwanstein. Mit dem Camper sind euch keine Grenzen gesetzt. Besucht den Eibsee in der Umgebung von Garmisch-Partenkirchen und genießt den winterlichen Ausblick von der Zugspitze aus – das wird super!

Wintercampingplatz-Tipp: Der perfekte Ausgangspunkt für winterliche Aktivitäten aller Art? Gibt’s bei Rubi-Camp am Ortsrand von Oberstdorf!

Wir wünschen euch viel Spaß!

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