Kleine Macken: Die wunderbare Welt der Marotten und Spleens

Kleine Macken: Die wunderbare Welt der Marotten und Spleens
Jeder hat doch seine Eigenarten, oder? Das ist vollkommen normal! Alles, was ihr über Spleens, Marotten oder komische Eigenheiten wissen müsst.

Sagt mal, habt ihr auch 'ne Macke?

Sortiert ihr eure Klamotten nach Farben oder habt sonst irgendwelche Angewohnheiten, die euch vielleicht ein bisschen verrückt erscheinen? Mit Sicherheit. Kleine Macken, Marotten, Spleens – wie wir sie auch nennen, wir alle haben sie. Und das ist gut so. Sie machen uns einzigartig und verleihen unserem Charakter etwas mehr Würze. Und trotzdem versuchen wir häufig, unsere kleinen Eigenheiten vor anderen zu verstecken – einfach, weil wir einen perfekten Eindruck hinterlassen wollen. Absoluter Quatsch! Warum? Das verraten wir euch im folgenden Beitrag.

Was bedeutet es eigentlich, Spleens zu haben?

Kleine Macken sind eine Art Spleen, eine skurrile Marotte, die anderen meist unlogisch und total bescheuert vorkommt. Aber letztendlich haben diese Eigenheiten eine Funktion. Sie schaden auch niemandem – im Gegenteil, sie machen uns liebenswert und vor allem menschlich. Logisch, schließlich sind sie ja auch genau das – etwas Menschliches. 
 
Und wenn man es ganz genau nimmt, ist sowieso die Milz an allem schuld. Wie jetzt!? Ja, ihr habt richtig gelesen. Der Ausdruck Spleen stammt von dem englischen Begriff für Milz ab. Die Menschen gingen früher davon aus, dass das Organ für bestimmte Gemütszustände verantwortlich ist – besonders für Melancholie. Heute bezeichnen wir mit dem Begriff „Spleen“ leicht verrückte Eigenschaften. Und ihr könnt uns glauben: Wir alle haben sie. Ihr wollt Beweise? Die bekommt ihr!

Nicht ohne unsere Marotten

Wir alle legen also hin und wieder Verhaltensweisen an den Tag, die auf den ersten Blick merkwürdig und unnötig erscheinen. Aber ob ihr es glaubt oder nicht: Hinter jedem Spleen steckt eine Funktion, eine clevere Bewältigungsstrategie. Wir bauen mit unseren Macken nämlich Stress ab. Marotten entstehen dann, wenn wir nervös oder angespannt sind und unser Hirn nach Entlastung schreit. 
 
Hampelt ihr auch ständig rum, wenn ihr vor mehreren Menschen einen Vortrag halten müsst oder fummelt währenddessen nervös an euren Notizzetteln rum? Völlig normal! Das sind sogenannte Übersprungshandlungen. Wir führen sie aus, wenn wir uns unwohl fühlen. Vollkommen unbewusst – aber wir bauen mit diesen Handlungen kleine Spannungsherde ab.  
 
Unsere Spleens geben uns ein Gefühl von Kontrolle. Wir Menschen sind absolute Gewohnheitstiere und lieben es, wenn alles so ist, wie es sein soll. Ändert sich Alltägliches, verunsichert uns das. Und da kommen unsere Marotten ins Spiel. Sie gehören zu unseren Gewohnheiten – zu den Dingen, die sich nicht ändern. Auf sie ist eben Verlass. Sie helfen uns, unseren Alltag zu strukturieren und Ordnung ins Chaos zu bringen. Also: Wenn ihr weder euch noch andere mit euren Eigenarten quält, macht auf jeden Fall weiter damit!

Lustige Spleens, die fast jeder kennt

Frau schließt Haustüre auf: Doppelcheck nach Verlassen der Wohnung

Mal ganz unter uns: Redet ihr gern über eure Macken? Eher nicht, oder? Meist behalten wir diese kleinen Eigenheiten lieber für uns. Sei es, weil sie sehr persönlich sind oder wir sie einfach nicht logisch erklären können. Wisst ihr, was das Schöne ist? Sie müssen gar nicht logisch sein. 
 
Wir alle machen hin und wieder seltsames Zeug. Und manchmal denken wir, dass wir die Einzigen sind, die kuriose Dinge tun. Dem setzen wir jetzt ein Ende! Wir haben uns im Netz umgesehen und die häufigsten Macken für euch zusammengestellt. Zählt doch mal mit – wie viele davon habt ihr?

1. Der Doppel-Check-Spleen

Es ist doch immer das Gleiche: Man verlässt die Wohnung und stellt sich kurz darauf die Frage, ob die Haustür wirklich abgeschlossen und das Glätteisen tatsächlich ausgeschaltet ist. Und dann gehen wir zurück, um die Lage zu checken. Kennt ihr? Klar, einfach der absolute Klassiker.

2. Niemals das erste Produkt im Regal nehmen

Selbst beim Einkaufen gehen wir seltsamen Gewohnheiten nach. Ihr greift im Supermarktregal lieber zur hintersten Corny-Packung, weil ihr befürchtet, dass die vorderen Produkte schon von 30 anderen Kunden angegrabscht wurden? Dann herzlichen Glückwunsch, ihr seid nicht allein. Einerseits beruhigend, andererseits auch nicht: Denn jetzt wissen wir, dass auch andere die hinteren Produkte schon befummelt haben könnten.

3. Das Beste kommt zum Schluss

Gerade wenn es ums Essen geht, gibt es wohl niemanden, der keine Macken hat. Ein vollgepackter Teller mit kulinarischen Köstlichkeiten – puh, was schnappen wir uns denn jetzt zuerst? Eigentlich ganz einfach: Da wir absolute Genussmenschen sind, verputzen wir erst das, was wir weniger mögen. Dann wird das letzte Stück nämlich zum echten Highlight-Bissen. Kennt ihr? Hey, willkommen im Club der Genießer! 

4. Die korrekte Ausrichtung der Bettdecke

Frau liegt schlafend im Bett und drückt Handywecker auf Snooze 

Es mag ja viele Dinge geben, die uns den wohlverdienten Schlaf streitig machen – aber bei einer Sache sind wir uns doch wohl alle einig: Die korrekte Ausrichtung der Bettdecke ist Grundvoraussetzung, um in einen erholsamen Schlaf zu fallen. Knöpfe und Reißverschlüsse gehören ans Fußende – ist doch klar. Na, haben wir euch ertappt? Punkt für euch!

5. Der Wecker und die Glücksgefühle

Dieses grandiose Gefühl, vom Klingeln des Weckers aufzuwachen und zu realisieren, dass man noch zwei Stunden schlafen kann. Wir lieben es – und viele andere lieben es auch. Es scheint tatsächlich Menschen zu geben, die sich den Wecker extra früher stellen, um dann etliche Male die Schlummertaste zu drücken und sich an der Tatsache zu ergötzen, dass sie noch ein paar Stunden schlafen können. Macht ihr auch so? Lasst euch gesagt sein: Diese Angewohnheit teilt ihr nicht allein.

Die Eigenheiten unserer Mitmenschen

Unsere eigenen kleinen Macken sind also liebenswert und sympathisch – aber wie sieht es mit den Eigenheiten unserer Mitmenschen aus? Sind die etwa auch liebenswert? 
 
Um es auf den Punkt zu bringen: Je näher wir eine Person kennen, desto mehr kann eine Macke nerven. Zu Hause wird die Abrollrichtung des Klopapiers nicht beachtet, jemand aus dem Freundeskreis gibt seltsame Essensgeräusche von sich und einer der Arbeitskollegen verwandelt durch seine Vorliebe für exotische Pflanzen das Büro in einen Dschungel – die üblichen Nerv-Klassiker. 
 
Wie wir mit diesen Macken umgehen, hängt oft von unserem Gemütszustand ab. Stellt euch Folgendes vor: Ihr hattet einen perfekten Start in den Tag, die Mittagspause mit den Arbeitskollegen war grandios und euer Chef hat euch in den höchsten Tönen gelobt. Stört das Dschungel-Feeling im Büro? Ist die Abrollrichtung des Klopapiers wirklich so wichtig? Wahrscheinlich nicht, oder? Es geht euch gut, was kümmern euch die kleinen Macken anderer? Pah, nobody is perfect! 
 
Und dann gibt es eben diese anderen Tage. Nachts fast kein Auge zugemacht und morgens mit dem falschen Fuß aufgestanden. Wir sind absolut nicht bereit für wach. Und ja, der tägliche Wahnsinn geht einem einfach von der ersten Sekunde an auf den Keks. Und die sonderbaren Eigenheiten der Mitmenschen sowieso. Diese Tage sind definitiv der Endgegner. Die Klopapierrolle bringt uns auf 180. Von der Exoten-Vielfalt im Büro wollen wir gar nicht erst anfangen. 
 
Aber mal Hand aufs Herz: Diese kleinen Macken schaden uns doch nicht wirklich. Gönnen wir uns doch gegenseitig unsere charmanten Marotten, um – für einen kurzen Moment – aus der Welt des normalen Wahnsinns auszubrechen. Und hey, sollte es wirklich so schlimm sein, dass ihr selbst an perfekten Tagen nicht mit den Macken eurer Mitmenschen leben könnt, hilft sicher ein offenes Gespräch.

Fazit – Grüßt täglich euer Mackentier

Wir alle haben kleine Macken, die andere vielleicht getrost als bescheuert abstempeln – aber sie gehören zu uns. Sie sind unser Markenzeichen, ein Teil unserer Persönlichkeit. Und mal ehrlich: Wie langweilig wäre es denn bitte, wenn wir alle makellos und perfekt wären? 
 
Und solange wir niemandem damit schaden, gönnen wir sie uns doch einfach. Schließlich helfen sie jedem von uns auf ganz persönliche Art und Weise, die Welt ein bisschen kontrollierbarer und schöner zu machen. Also: Steht zu euren Spleens und schämt euch nicht dafür. Wir alle haben Macken – und das ist definitiv gut so.

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